Beim morgendlichen Eintrudeln tummeln sich rund um den neuen Eingang in die Fritz-Winter-Gesamtschule die Schüler. Der neue Anbau in Beton und Klinker bildet mit seiner bewegten Dachlandschaft und der großzügigen Fensterfassade ein Eigenstellungsmerkmal aus, fügt sich aber als „weiterführender Baukörper“ passgenau an den Bestand an. So entsteht ein Gesamtensemble, das nicht nur perfekt miteinander harmoniert, sondern auch in Einklang mit seiner Umgebung tritt.
Kaum durch die Eingangstür getreten, empfängt ein großer, offener Begegnungs- und Kommunikationsraum. Der robuste Bodenbelag von draußen wird hier im Inneren weitergeführt, so dass ein Gefühl des „Draußen, aber Drinnen“ entsteht.
Das Herz dieses zweigeschossigen Raumes ist die multifunktionale Treppe, sie ist Sitzgelegenheit und Erschließung zugleich und macht den Eingangsbereich als Auditorium nutzbar. Die rote Klinkerfassade des Bestandsgebäudes bleibt hier als Innenwand sichtbar, die bestehenden Fenster werden verschlossen. Von der gegenüberliegenden Wand wacht Fritz Winter von einer Sichtbetonwand über die Schülerschaft. Dank seiner großzügigen Glasfassade und Dachflächenfenster lichtdurchflutet, lädt der Eingangsbereich Schüler und Schülerinnen wie Lehrer zum Verweilen ein – vor, nach und während der Unterrichtsstunden.
Durch eine ebenerdige Glastür gelangt man geradeaus in den neuen Innenhof, der durch die diagonale Anordnung des Baukörpers eine optimale Fläche für die erholsame Auszeit während der Pausenzeiten dient.
Biegt man stattdessen rechts ab im Ober- oder Untergeschoss, gelangt man in den Klassentrakt, der nach Osten ausgerichtet ist. Hier befinden sich jeweils die vier geforderten Klassenzimmer mit angrenzenden Differenzierungsräumen. Die davorliegenden, großzügig geplanten und doch privaten Erschließungsflächen dienen gleichzeitig als frei bespielbare Räume und bieten so ein Höchstmaß an Flexibilität. Ob an fest installierten Tischen oder in freier Anordnung können die Flächen bedarfsorientiert genutzt werden. An den Tischen stehen Stühle oder bewegliche Sitzobjekte zur Verfügung.
Jeder Klasse ist eine Schließfächerwand zugeordnet, so dass jedes Kind seine Sachen sicher verstauen kann. Unterhalb dieser Fächer sind Freiflächen, die als Stauraum für Sitzhocker oder Ähnliches dienen.
Wenn die Lehrkraft zum Unterrichtsbeginn das Klassenzimmer aufschließt, kann jedes Kind seine Klamotten am Kleiderhaken im Klassenzimmer aufhängen und sich einen Sitzplatz suchen. Jedes Klassenzimmer hat eine minimale Raumhöhe von 3,20m und bietet mit seinen Abmessungen von 8,40m x 8,60m einen flexiblen Raum, der für Frontalunterricht ebenso wie für Gruppenarbeiten optimal geeignet ist.
Durch sorgfältig ausgewählte, nachhaltige Materialien bieten die Klassenräume ein behagliches Raumempfinden und somit eine optimale Lernumgebung für die Schülerinnen und Schüler.
Jeweils ein großes Fenster und eine Tür verbinden die Klassenzimmer mit den Differenzierungsräumen. Das Fenster ist mit einer Brüstungshöhe von 1,10 m so hoch angeordnet, dass die SchülerInnen sich hier unbeobachtet von außen bewegen und arbeiten können, die Lehrperson die Kinder aber dennoch gut im Blick haben kann. Da zwei Differenzierungsräume nebeneinander angeordnet sind, besteht außerdem auch hier die Möglichkeit, beide zusammen zu nutzen. Jeweils zwei Differenzierungsräumen ist eine Terrasse/Loggia angeschlossen, die es ermöglichen, kurz frische Luft zu schnappen, ohne erst durch das gesamte Gebäude zu laufen um den Schulhof zu erreichen.
Die Klassen- und Differenzierungsräume im Obergeschoss sind bis unter die Dachflächen offen. Die für die Schüler und Lehrer sinnlich erfahrbaren Raumqualitäten sorgen für Geborgenheit und einen hohen Erinnerungswert der charakteristischen Räume.